Das Thema Schwangerschaftsabbrüche gerät regelmäßig in den Fokus der Öffentlichkeit und wird in allen Medien diskutiert. Wir positionieren uns ganz klar:
Ja zu Schwangerschaftsabbrüchen.
Nein zu §219a und Verweigerung lebenswichtiger Informationen.
Die sachliche und medizinische Information über Schwangerschaftsabbrüche wird vom Gesetzgeber als „Werbung“ interpretiert, was durch den Paragrafen §219a geregelt wird. In einer demokratischen Gesellschaft ist es absolut unverständlich, wie ein derartig verfassungswidriger und zudem von den Nationalsozialist*innen erlassener Paragraf weiterhin täglich schwangeren Menschen schaden darf.
In jüngster Vergangenheit wurde die Ärztin Kristina Hänel durch finanziellen Druck der menschenfeindlichen Fundamentalist*innen dazu gezwungen, diese Informationen auf ihrer Website zu löschen.
Sie bereitet gerade eine Verfassungsklage vor.
Diesem Aufruf folgen wir.
Unter dem Titel „My body, my choice! Informationsfreiheit statt Geheimhaltung“ informiert FragDenStaat zu Voraussetzungen, den verschiedenen Methoden und dem Ablauf sowie den Risiken bei einem Schwangerschaftsabbruch. Die Informationen liegen in deutscher, englischer und türkischer Sprache vor.
FragDenStaat gives information about legal requirements, the different methods and the procedure as well as the risks of abortion. They offer information in German, English and Turkish.
FragDenStaat, yasal şartlar üzerine bilgilen, Hamileliğin sanlandırılması konusundaki yöntem ve önceden görülebilecek riskleri. Ilgili kurum bu sorunlar konusunda Türkçe, Ingilizce ve Almanca olmak üzere bilgiler veriyor.
Pro Choice Deutschland e. V. ist ein Verein, der sich für die vollständige Abschaffung des §219a einsetzt. Regelmäßig werden Ärzt*innen von radikalen Fundamentalist*innen angezeigt und müssen sich in langwierigen und kostenintensiven Verfahren gegen die absurden Vorwürfe wehren.
Aktuell bittet Pro Choice um Spenden für den weiteren rechtlichen Weg von Kristina Hänel.
(TW: Auf der Website werden leider nur Schwangerschaften von cis Frauen angesprochen und entsprechende Formulierungen verwendet.)
Gerade für queere Menschen ist es schwierig, an kompetente medizinische Beratung und Unterstützung im Bereich der Gynäkologie zu kommen.
Die wenigsten Gynäkolog*innen sind auf Patient*innen vorbereitet, die keine dya cis hetero Frauen sind. Das ist ein Missstand, der behoben werden muss.
Das Projekt Gynformation hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Liste queer-feministischer Ärzt*innen zu erstellen, um diesen Mangel abzufedern, solange er besteht.
Artikel zum Thema
Schon seit Jahren gibt es in vielen Gebieten Deutschlands einen eklatanten Versorgungsmangel in der medizinischen Versorgung von Schwangeren, die eine Abtreibung erwägen oder vornehmen lassen möchten. Hier findet ihr Artikel, die sich mit der Thematik beschäftigen:
- SPIEGEL: Urteil gegen Ärztin Kristina Hänel rechtskräftig (19.01.2021)
- Institut für Weltanschauungsrecht IFW: Der Fall der Ärztin Kristina Hänel (19.01.2021)
- TAZ: Schwangerschaftsabbruch in Flensburg (18.07.2020)
- TAZ: Schwangerschaftsabbruch während Corona (28.05.2020)
Für Anmerkungen und weitere Artikel oder Anlaufstellen sind wir sehr dankbar.